„JETZT KOMMT DIE FRAU MIT DEN MODERATIONSKARTEN“ – Pfarrerin Gabriele Fichtenhofer über ihre Zeit als Gemeindeberaterin im Kirchenkreis

„JETZT KOMMT DIE FRAU MIT DEN MODERATIONSKARTEN“ – Pfarrerin Gabriele Fichtenhofer über ihre Zeit als Gemeindeberaterin im Kirchenkreis

„JETZT KOMMT DIE FRAU MIT DEN MODERATIONSKARTEN“ – Pfarrerin Gabriele Fichtenhofer über ihre Zeit als Gemeindeberaterin im Kirchenkreis

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„JETZT KOMMT DIE FRAU MIT DEN MODERATIONSKARTEN“ – Pfarrerin Gabriele Fichtenhofer über ihre Zeit als Gemeindeberaterin im Kirchenkreis

Seit 2005 ist sie für die Beratung von Gemeinden zuständig; zuvor war sie 19 Jahre Gemeindepfarrerin in Neukölln: Am 25. Oktober wird Gabriele Fichtenhofer in den Ruhestand verabschiedet. Ein Gespräch über ihre Liebe zur Erwachsenenbildung, die Leidenschaft für Theologie und ersehnte Freiheiten im Ruhestand.

Die Stelle für Gemeindeberatung wurde 2005 ganz neu geschaffen. Wie kam es dazu?

2005 ermöglichte der Kirchenkreis fünf Projektstellen mit ganz unterschiedlicher inhaltlicher Ausrichtung. Ihr gemeinsames Ziel war es, das regionale Denken und Handeln der Gemeinden zu stärken. Eine dieser Projektstellen war die Gemeindeberatung. Sie begleitet Kooperationen und Fusionen in den Regionen, berät Teams und Gemeindekirchenräte und unterstützt in der Erarbeitung von Schwerpunksetzungen und Leitbildern. Diese Beratung ist freiwillig - das war mir wichtig – lösungsorientiert, aber durchaus ergebnisoffen.

Was hat Sie an dieser Aufgabe gereizt? Was dafür qualifiziert?

Ich habe schon immer leidenschaftlich gerne Erwachsenenbildung gemacht. Deshalb hat mich die Stelle sofort interessiert. Meine Erfahrungen aus 19 Jahren Gemeindearbeit waren natürlich sehr hilfreich. Zusätzlich habe ich dann noch eine Ausbildung zur systemischen Gemeindeberaterin gemacht, die mir neue Blickwinkel eröffnet und kreatives Handwerkszeug vermittelt hat. Wer mich einlud, wusste: Jetzt kommt die Frau mit den Moderationskarten. Und mit meiner Liebe für's Bibliodrama habe ich die Menschen in Bewegung gebracht!

Ein besonderer Schwerpunkt Ihrer Arbeit war die Lektoren- und Prädikantenarbeit …

Ja, denn es war mir immer wichtig, die ehrenamtliche Verkündigungsarbeit zu stärken. Und auch der Kirchenkreis empfindet das nicht als Luxus, sondern als eine wertvolle Notwendigkeit. Ich habe die Prädikant*innen und Lektor*innen in Konventen gesammelt, Grundkurse für Einsteiger*innen angeboten und Fortbildungsabende für die Erfahrenen organisiert. Die inhaltlichen Schwerpunkte waren dabei weit gefächert: von der Arbeit an Texten, über theologische Impulse bis zu körperlichen Übungen zu Stimme und Präsenz.

Was hat diese Arbeit für Sie persönlich bedeutet?

Sie hat mir eine ganz intensive Auseinandersetzung mit Gottesdienstpraxis und theologischen Themen ermöglicht. Gerade auch im Austausch mit anderen. Ich hatte vorher noch nie so viel Ahnung vom Gottesdienst!

Gab es auch Momente, in denen Ihnen das Gemeindepfarramt gefehlt hat?

Ehrlich gesagt: nein. Als Pfarrerin im Kirchenkreis habe ich viele Gottesdienste gehalten und vertreten in den unterschiedlichen Gemeinden, auch ganz besondere, wie Tauferinnerungen, Krippenspiele oder Kantate-Gottesdienste mit vollem Chor. Deshalb hat mir auch nichts gefehlt. Und was mir in der Gemeinde noch besonderen Spaß gemacht hat, nämlich die Arbeit mit Ehrenamtlichen, konnte ich als Gemeindeberaterin fortsetzen. Ich habe dabei viele engagierte Menschen kennengelernt und in ihrer Entwicklung begleiten können. Dass da das eine oder andere Körnchen aufgegangen ist, das ich gesät habe, ist ein anrührender Gedanke. Aber auch verbunden mit großer Dankbarkeit; denn das kann man nicht „machen“. Da wirkt Gottes Segen.

Worauf freuen Sie sich im Ruhestand?

Menschen und Gemeinden bei ihren Fragen und Problemen zu begleiten, bedeutet auch Verantwortung. Diese jetzt loslassen zu können, ist für mich auch ein großes Stück Freiheit. Dazu gehört ein Terminkalender, den ich wieder selbst bestimmen kann: um Familie und Freunde zu treffen, Berlin und Umgebung zu erkunden, zu lesen, wonach mit gerade der Sinn steht (da warten auch noch einige interessante theologische Bücher). Und Teilnehmende zu sein, statt Verantwortende - gerade auch in Gottesdiensten - darauf freue ich mich!  

Am Sonntag, dem 25. Oktober 2020 um 14 Uhr wird
Pfarrerin Gabriele Fichtenhofer
aus der (1.) Kreispfarrstelle für Gemeindeberatung in den Ruhestand verabschiedet.
Der Gottesdienst findet in der Magdalenenkirche, Karl-Marx-Str. 201, 12055 Berlin, statt.

Hygiene und Infektionsschutz sind uns sehr wichtig. Aus diesem Grund sind die Plätze begrenzt. Wir bitte um Anmeldung an Tel: 68904-140 oder E-Mail: superintendentur@kk-neukoelln.de.


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