02/07/2024 0 Kommentare
HILFE BEI MISSBRAUCHSVERDACHT - Dr. Chris Lange ist erste Ansprechperson in der Landeskirche
HILFE BEI MISSBRAUCHSVERDACHT - Dr. Chris Lange ist erste Ansprechperson in der Landeskirche
# KKInfo-Nachrichten
HILFE BEI MISSBRAUCHSVERDACHT - Dr. Chris Lange ist erste Ansprechperson in der Landeskirche
Sexualisierte Gewalt findet statt. In allen gesellschaftlichen Bereichen. Die Aufarbeitungen laufen, eine unabhängige Kommission unterstützt Betroffene in unserer Landeskirche. Das Kirchengesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt wurde im vergangenen Herbst von der Landessynode beschlossen, Schutzkonzepte werden in den Kirchenkreisen erarbeitet.
Für Menschen, die selbst von sexualisierter Gewalt in Kirche und Diakonie betroffen sind, ebenso für Angehörige, Kolleginnen und Kollegen und andere ist seit Sommer 2020 Dr. Chris Lange die erste Ansprechperson als externe und unabhängige Beraterin unserer Landeskirche. Sie hört zu, ordnet ein, hilft weiter wenn jemand etwas beobachtet, eine Mitteilung erhält, verwirrt ist, Rat benötigt.
Vier Fragen an Chris Lange:
Was ist Ihre Aufgabe?
Chris Lange: Ich bin Ansprechpartnerin für Menschen, die im Kontext Kirche oder Diakonie mit sexualisierter Gewalt zu tun haben oder hatten. Dabei berate ich sowohl von sexueller Gewalt Betroffene als auch deren Angehörige oder andere ihnen Nahestehende. Auch Menschen, die einen Missbrauchsverdacht haben, dabei aber unsicher sind, wie sie sich weiter verhalten sollen, können bei mir anrufen.
Ist die Beratung anonym?
Chris Lange: Ja, auch ich selbst sehe die Nummer der Anrufenden nicht. Die Menschen, die sich bei mir melden, können auch anonym bleiben, wenn sie das wünschen.
Wie können Sie den Betroffenen helfen?
Chris Lange: Meine Hauptaufgabe besteht darin, zuzuhören, was die Anrufer*innen berichten, zu verstehen, was ihr Anliegen ist sowie erste Hilfestellungen zu geben, z. B. Hinweise, welche Spezialberatungsstellen es gibt, wie sie sich in der verunsichernden, schwierigen Situation verhalten könnten oder sollten. Ich unterstütze sie dabei, Klarheit für sich zu gewinnen, und überlege mit ihnen, was ihre nächsten Handlungsschritte sein können.
Was können Kirchengemeinden tun – sowohl präventiv als auch im Missbrauchsfall oder bei Verdacht auf Missbrauch?
Chris Lange: Gemeinden und kirchlich-diakonischen Einrichtungen ist es ganz wichtig, dass respektvoll und Grenzen achtend miteinander umgegangen wird. Das fängt in der Begegnung und Umgangssprache an, geht in der Art und Weise des Leitungsstils und des Miteinanders weiter und setzt sich im allgemeinen Klima in der Gemeinde oder Einrichtung fort. Kann ausgesprochen werden und wird gehört, was jemanden bedrückt oder jemandem auffällt? Hier fängt Prävention von sexueller Gewalt an, weil Übergriffe und Gewalt dort stattfinden, wo die sichtbaren und/oder unsichtbaren Grenzen anderer unkommentiert und unbeachtet überschritten werden können.
Weitere Fragen zum Thema werden auf der Seite der Landeskirche beantwortet.
Zur Person: Die promovierte Politikwissenschaftlerin Chris Lange war lange als Sozialarbeiterin in der Offenen Sozialarbeit tätig. Dabei hatte sie mit einer großen Bandbreite an sozialen Problemen zu tun, unter anderem mit häuslicher Gewalt sowie (sexueller) Gewalt an Frauen und ihren Kindern. Unter anderem arbeitete Frau Lange neun Jahre im Ausland als Sozialarbeiterin in einer deutschsprachigen evangelischen Gemeinde. Häufig ging es auch hier um Konflikte innerhalb der Familie.
Kontakt
Dr. Chris Lange
Unabhängige externe Beraterin und erste Ansprechpartnerin der EKBO
Telefon: 030 / 243 44 199 immer mittwochs 15–17 Uhr und freitags 9–11 Uhr beratungundhilfe(at)ekbo.de
Die Telefonnummer der Anrufenden wird nicht angezeigt.
Menschen, die in der ev. Kirche Missbrauch, (sexualisierte) Gewalt oder übergriffiges Verhalten erlebt haben oder vermuten, können sich auch direkt an die Präventionsbeauftragte und insoweit erfahrene Fachkraft in unserem Kirchenkreis wenden: Petra Reh, Tel.: 0163 / 6 89 04 76, p.reh@kk-neukoelln.de
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