02/07/2024 0 Kommentare
"NÄCHSTENLIEBE UND AUSTAUSCH BRAUCHT ES" – Flüchtlingsbeauftragter Mounaim Katir über die Herausforderungen des Wahljahres 2024
"NÄCHSTENLIEBE UND AUSTAUSCH BRAUCHT ES" – Flüchtlingsbeauftragter Mounaim Katir über die Herausforderungen des Wahljahres 2024
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"NÄCHSTENLIEBE UND AUSTAUSCH BRAUCHT ES" – Flüchtlingsbeauftragter Mounaim Katir über die Herausforderungen des Wahljahres 2024
Im Wahljahr 2024 steht Deutschland vor großen politischen Herausforderungen. Mounaim Katir, Beauftragter für Flucht und Integration in unserem Kirchenkreis, schreibt aus diesem Anlass über die Bedeutung von Solidarität und Nächstenliebe in unserer Gesellschaft. Und erklärt, warum unsere Kirchengemeinden als Orte des Zusammenhalts und der Unterstützung so wichtig sind.
2024 ist ein herausforderndes Jahr: Es ist Wahljahr in der EU und in Brandenburg – und ein Jahr der politischen Auseinandersetzungen. Anfang des Jahres erschütterte eine Welle der Entrüstung Deutschland. Die Enthüllungen über die Potsdamer Treffen, an denen auch Vertreter*innen der AfD beteiligt waren, zeigten die Entschlossenheit dieser Partei, ihre menschenverachtenden "Remigrationspläne" voranzutreiben. Menschen mit Migrationsgeschichte fühlen sich davon bedroht und verunsichert. Besonders in Regionen mit hohem AfD-Zuspruch erfordert es Mut, sich anders zu positionieren.
Umfragen zeigen weiterhin hohe Zustimmungswerte für die AfD. Doch die Reaktionen im Frühjahr zeigten auch: Wir sind nicht allein. Viele Menschen stellten sich klar gegen diese menschenverachtenden Pläne. Es wurde deutlich, dass wir mehr sind und gemeinsam für eine offene Gesellschaft einstehen.
Was bedeutet das für die Arbeit der Kirche und den Umgang mit Geflüchteten? Die Kirche muss ein sicherer Hafen für Menschen sein, die füreinander und für Nächstenliebe eintreten wollen. Es ist entscheidend, dass keine Indifferenz und Gleichgültigkeit aufkommt. Es geht um das Wir in unserer Gesellschaft. Gemeinsam müssen wir handeln und sichtbar bleiben, auch wenn es nicht immer leicht ist, für die Werte einzustehen, die uns wichtig sind.
Dringend gesucht werden Orte der Solidarität und Begegnung. Kirchengemeinden können genau solche Orte schaffen: Orte, an denen sich Menschen, die sich für eine weltoffene Gesellschaft einsetzen wollen, treffen und austauschen können. Sie sind ein wichtiger Ankerpunkt in der Zivilgesellschaft.
Für die Arbeit vor Ort mit unseren Mitmenschen, Nachbar*innen und Geflüchteten brauchen wir engagierte Menschen, die bereit sind, Zeit und Mühe zu investieren. Menschen, die Freude daran haben, sich mit anderen Kulturen auseinanderzusetzen. Informieren Sie sich in Ihrer Kirchengemeinde über Angebote für eine vielfältige und demokratische Gesellschaft und das Engagement für Geflüchtete. Lassen Sie uns gemeinsam mehr Orte des Austausches und der Solidarität schaffen. Denn: gemeinsam geht es besser!
Mounaim Katir, Beauftragter für Flucht und Integration im Kirchenkreis Neukölln
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