30/04/2025 0 Kommentare
„Aber wir wollen uns erinnern…“ - 80. Jahrestag des Kriegsendes
„Aber wir wollen uns erinnern…“ - 80. Jahrestag des Kriegsendes
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„Aber wir wollen uns erinnern…“ - 80. Jahrestag des Kriegsendes
Am 8. Mai 2025 jähren sich das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Befreiung vom Nationalsozialismus zum 80. Mal. Aus diesem Anlass laden der Kirchenkreis Neukölln und der Bezirk Neukölln zu einer gemeinsamen Gedenkstunde ein:
„Aber wir wollen uns erinnern…“ -
Gedenkstunde zum 80. Jahrestag des Kriegsendes
Dienstag, 6. Mai 2025, um 19:30 Uhr
Philipp-Melanchthon-Kirche, Kranoldstraße 16, 12051 Berlin
„Habt ihr wirklich nichts gewusst?“ – diese Frage stellte Pfarrer Arthur Rackwitz seiner Gemeinde in der eindringlichen Predigt, die er am 9. September 1945 zum ersten Gedenktag für die Opfer des Faschismus hielt. Sie bildet den Mittelpunkt des Abends und wird gelesen von der Berliner Schauspielerin Erika Skrotzki.
Arthur Rackwitz war viele Jahre Pfarrer an der Philipp-Melanchthon-Kirche. Als überzeugter religiöser Sozialist stellte er sich mit großer persönlicher Entschlossenheit gegen die nationalsozialistische Diktatur. Er versteckte Verfolgte und half jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern zur Flucht. 1944 wurde er verhaftet, nachdem er dem später hingerichteten Widerstandskämpfer Ernst von Harnack, einem Mitverschwörer des 20. Juli, Unterschlupf gewährt hatte. Rackwitz wurde daraufhin ins Konzentrationslager Dachau deportiert. Sein couragiertes Handeln, seine geistige Unabhängigkeit und seine klare christliche Haltung gegen Unrecht machen ihn bis heute zu einem Symbol gelebter Verantwortung.
In seiner Predigt vom September 1945 findet er klare, unbequeme Worte über die Schuld, das Wegsehen und die Mitverantwortung der deutschen Bevölkerung. Seine Worte sind auch heute, 80 Jahre später, ein eindringlicher Aufruf, sich der eigenen Geschichte zu stellen – und Lehren für die Zukunft zu ziehen.
Musikalisch gestaltet wird die Gedenkstunde mit Auszügen aus der Friedensmesse „The Armed Man“ von Karl Jenkins, aufgeführt von der Kantorei Britz und dem Kammerorchester Camerata Britz, begleitet von Sophia Schupelius (Sopran), Franziska Buchner (Alt), Tanja Maria Hirschmüller (Saxophon) unter der Leitung von Christopher Sosnick (Orgel und Leitung).
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